Traunstein über Naturfreunde-Steig

Der Traunstein ist ein sehr markanter 1690 m hoher Berg am Traunsee. Er ist schon von Weitem aufgrund seiner ins Alpenvorland vorgeschobenen Position zu sehen und ist ein beliebtes Fotomotiv und Wanderberg.

Allerdings wird der Traunstein auch oft vor allem von ungeübten Wanderern unterschätzt. Viele Kreuze von Verstorbenen sowohl am Aufstieg als auch beim Abstieg sind eine Mahnung für jeden Wanderer.

Wir haben für unsere Tour als Aufstieg den Naturfreundesteig und für den Abstieg den Weg in Richtung Mairalm gewählt.

Diese technisch anspruchsvolle Wanderung von knapp 1400 Höhenmeter vom Traunsee bis zum Gipfelkreuz und zurück dauerte inkl. Pausen, Mittagessen auf der Hütte und einiges Fotografieren zwischendurch ca. 8 Stunden.

Ausgangspunkt der Wanderung ist die Umkehrschleife der Zufahrtsstraße. Da der kleine Parkplatz bei der Umkehrschleife und die anderen Parkmöglichkeiten entlang der Zufahrtsstraße recht eingeschränkt sind, haben beim Parkplatz der Grünbergseilbahn geparkt und uns vom Traunseetaxi zur Umkehrschleife bringen lassen (Kosten EUR 4,- pro Person). Der Weg geht zuerst ein Stück entlang des Traunsees und durch 2 unbeleuchtete Tunnel.

Unmittelbar links nach dem zweiten Tunnel geht der Naturfreundesteig (Weg 414) gleich sehr steil mit einigen am Felsen angebrachten Stahlstufen und Seilen nach oben.

Zwischendurch kommen auch immer wieder einige Wegstücke durch den Wald. Es gibt auch schon beim Aufstieg viele schöne Plätze mit fantastischem Ausblick auf den Traunsee und die umliegenden Berge.

Auch die eine oder andere interessante Felsformation bietet sich als Fotomotiv an.

Der Steig geht dann weiter über eine lange Leiter und ausgesetzte mit Seilen gesicherte Stellen.

Etwa in der Mitte der Strecke ist dann die schwierigste Stelle des Aufstiegs. Eine senkrechte Felswand, die man auf mehreren Stahlstufen und an einem Stahlseil haltend bewältigen muss. Trittsicherheit ist hier absolut erforderlich.

Nach diesen herausfordernden Stellen wird man weiter oben mit tollen Ausblicken und Panorama-Rundblick belohnt.

Verschiedene schöne Alpenblumen am Wegrand sind auch immer wieder gut für ein Foto.

Das letzte Wegstück bis zur Traunsteinhütte ist dann nochmal mit einigen seilgesicherten Stellen und einem „fotogenen“ Felsdurchgang.

Von der Traunsteinhütte gingen wir dann wieder ein kleines Stück bergab und dann ziemlich gerade durch ein Latschenfeld direkt zum Gipfelkreuz und haben dort den schönen Rundblick genossen.

Man sieht hier auch sehe schön bis zum Dachstein mit seinem Gletscher. Im Vordergrund unten ist Ebensee zu sehen.

Vom Gipfel aus sind die beiden Hütten (links Traunsteinhütte, rechts Gmundener-Hütte) sehr schön zu sehen.

Nach einer kurzen Rast am Gipfel sind wir zum Gmundener-Hütte zurückgegangen und haben dort zu Mittag gegessen.

Nach dem Essen haben wir für den Abstieg die Mairalm-Route gewählt. Diese geht von der Hochebene des Traunsteins ziemlich steil über Felsen und Geröllstellen nach unten.

Teilweise gibt es auch hier mit Seilen gesicherte Stellen und vor allem viele Holztreppen mit runden Auftritten, die eine Herausforderung für das Gleichgewicht sind.

Unten im Tal kommt man bei einer kleinen Holzbrücke heraus und geht dann den Rest des Weges auf einer Schotterstraße wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Wir haben dann noch in einem der netten Gasthöfe entlang der Straße nach Gmunden mit einem schönen Ausblick über den See und musikalischer Begleitung durch einen Klavierspieler zu Abend gegessen.

Diese Tour auf den Traunstein ist eine technisch durchaus schwierige Wanderung, die einige Ansprüche an Kondition und Ausrüstung stellt.

Ungeübten und untrainierten Wanderern oder Familien mit kleinen Kindern kann diese Tour nicht empfohlen werden.

Wenn es nass oder auch nur feucht ist, rate ich auch ganz dringend von einer Wanderung auf dieser Route ab, da die Auftritte, Felsen und auch Holzstufen schon in trockenem Zustand teilweise sehr glatt sind und in feuchtem Zustand zu meiner Ansicht nach selbstmörderischen Fallen werden können.

Nicht umsonst sind beim Auf und Abstieg viele Kreuze zu sehen, die an die Toten auf diesem Berg erinnern und den Wanderer zu entsprechender Vorsicht mahnen.

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